Individuelle Beratung im Vordergrund
Elternsprechtage kennt man seit Jahrzehnten, aber am Marie-Curie-Gymnasium erprobt man nun ein neues Konzept: den so genannten Schülersprechtag.
Der reguläre Unterricht wird für einige Stunden zugunsten einer intensiven Schülerberatung aufgelöst.
Gespräche mit Klassen- und Fachlehrkräften haben an diesem Tag absolute Priorität. In individuellen Beratungsgesprächen versuchen Lehrer und Schüler gemeinsam, für Probleme fachlicher, methodischer oder sozialer Art Lösungen sowie Maßnahmen für das zweite Halbjahr zu finden.
„Um die zahlreichen Beratungen zu realisieren, sind alle Schüler der Sekundarstufe I in unterschiedliche Projekte involviert, die sie natürlich verlassen dürfen, um an Beratungen teilzunehmen“, erklärt Jana Scheffler, stellvertretende Erprobungsstufenkoordinatorin am MCG. So beschäftigen sich die sechsten Klassen mit einem Musikprojekt und der siebte Jahrgang mit einem Kunstprojekt. Die Schülerinnen und Schüler der Stufe 8 arbeiten an ihrem Berufspass im Rahmen der Studien- und Berufsorientierung, der 9. Jahrgang erhält erste Informationen über die kommende Oberstufe.
Die Schülerinnen und Schüler der jetzigen Oberstufe nutzen die Gelegenheit für Gespräche rund um die Facharbeit, die sie bis März fertiggestellt haben müssen.
„Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch das Kollegium empfinden es sehr positiv, Zeit für ausführlichere Gespräche zu haben, frei von dem Zeitdruck des regulären Schulalltags“, bekräftigt Anke Walter, Deutsch- und Englischlehrerin am Bönener Gymnasium.
„Darüber hinaus haben wir unsere Förderstunden enorm ausgeweitet, vor allem in den Jahrgangsstufen 5 und 6“, sagt Scheffler. Im Förderunterricht werden die Schülerinnen und Schüler auf Kleingruppen von 6 bis maximal 15 Kindern aufgeteilt. Auf diese Weise sei echte individuelle Förderung möglich. „Wer Defizite in Mathe hat, bekommt in einer Kleingruppe gezielt Hilfe in diesem Fach“, erläutert Pädagogin Walter.
Dabei werde auch an die sehr guten Schüler gedacht. Sie erhalten in so genannten Forderstunden Ansporn, sich intensiver mit einem Fach auseinanderzusetzen oder sogar an einem Wettbewerb teilzunehmen.
Schulleiter Dr. Peter Petrak freut sich über diese positiven Instrumente zur individuellen Förderung: „Am MCG fördern und fordern wir Kinder entsprechend ihrer Bedürfnisse und Neigungen. Jedes Kind soll hier die Chance erhalten, sich entwickeln und seine Talente entdecken zu dürfen.“