Was sind Gasmordanstalten? Welche Menschen wurden zu Opfern des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses? Wieso ist „Euthanasie“ ein beschönigender und vorsichtig zu verwendender Begriff – und was meint er eigentlich? Diese und viele weitere Fragen konnten die Schüler:innen ganz unterschiedlicher Klassen- und Kursstufen nach dem Besuch der aktuellen Plakatausstellung in der Aula am MCG beantworten. Dank der tatkräftigen Unterstützung des Arbeitskreises Erinnerungskultur der Bürgerstiftung Bönen kann diese Woche die Plakatausstellung zur Zwangssterilisation und „Euthanasie“ im Nationalsozialismus besucht werden – und viele Schüler:innen nahmen das Angebot direkt am Montag wahr. Zuvor war in den ganz unterschiedlichen Lerngruppen das besondere Tagesdatum, der 27.01. als Gedenktag an den Holocaust und die Befreiung von Auschwitz, thematisiert worden. In der Plakatausstellung lernten die Schüler:innen über ganz unterschiedliche Biographien die Opfergruppe der sog. behinderten Menschen oder durch die Täter als behindert deklarierten Menschen kennen. Das geschilderte menschenverachtende Vorgehen und der Identitäten zerstörende Akt der angeordneten Zwangssterilisation löste Bestürzung und tiefe Nachdenklichkeit bei so manchem aus. Für viele Schüler:innen war dieser Aspekt der NS-Terrorherrschaft bisher wenig greifbar gewesen – die ausgestellten Biographien und Erläuterungen wie historischen Einordnungen ermöglichten nun einen wichtigen Zugang zu diesem Anteil der Rassenideologie.