In Reih` und Glied stillgestanden! Das Marschgepäck von gut 30 kg und mehr auf der Schulter fixiert und auf zu einem 30 km-Marsch in die tiefen Urwälder Germaniens! So oder so ähnlich – das erfuhren die drei 6. Klassen des MCG im Römerkastell Aliso – muss das Leben eines Legionärs um 4 n. Chr. im heutigen Nordwesten Deutschlands ausgesehen haben. Auf dem Gebiet der Stadt Haltern am See befand sich vor 2.000 Jahren am Ufer der Lippe einer der wichtigsten Stützpunkte der Römer. Von hier aus versuchte der berühmte römische Feldherr Varus, das Gebiet rechts des Rheins zu erobern. Hier war eine der Legionen stationiert, die 9 n. Chr. in der Varusschlacht untergehen sollte.
Exakt an der Stelle des ehemaligen Kastells befindet sich heute das LWL-Römermuseum. Und hier gingen die Klassen 6a, b und c in Anbindung an ihr aktuelles Thema im Fach Geschichte auf eine spannende Zeitreise. Und zur Zeitreise gehörte auch die passende Ausrüstung, damit das Legionärsfeeling stimmte. Mit Begeisterung schulterten die Schüler:innen das Marschgepäck und ließen sich Helme aufsetzen – damit auf den mit Nägeln besetzten Römer“sandalen“ allerdings 30 km zu marschieren, schien wenig erstrebenswert.
Zum Leben im Kastell gehörte auch die Versorgung, also wurde in dem sich der Führung anschließenden Workshop fleißig Mehl in der Handmühle aus Basaltstein gemahlen. Sollte das Mehl fein werden, so musste ordentlich Oberarmmuskelkraft her. Da schmeckte bei der Erkundung des Außengeländes mit der Rekonstruktion der Kastellbefestigung das mitgebrachte Pausenbrot gleich viel besser. Wie schön ist es doch, in der Brotdose alles verzehrfertig vorzufinden. So ließ sich die Zeitreise genießen. Salvete!