Am 8. Mai diesen Jahres jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal – ein Tag, der auch für die Schulgemeinschaft von großer Bedeutung ist. Im Rahmen einer eindrucksvollen Gedenkveranstaltung in der Bönener Gemeindemitte erinnerten Bürgerinnen und Bürger, Zeitzeugen, Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde sowie Schülerinnen und Schüler aus der EF an das unfassbare Leid, das dieser Krieg über die Welt gebracht hatte.
Der Zweite Weltkrieg, begonnen durch das nationalsozialistische Deutschland als Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug, forderte Millionen Todesopfer. Bürgermeister Stephan Rotering erinnerte in seinem schriftlich übermittelten Grußwort an die sechs Millionen von den Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden, sowie an die völlig ausgebombten Städte, die als Ruinenwüsten das Bild vom Kriegsende prägten. Gerda Gnad vom Arbeitskreis Erinnerungskultur der Bürgerstiftung Bönen trug den Text vor und betonte: „Vorbei war ein Krieg, der Menschen entwurzelte, zur Flucht zwang und sich in die Körper und Seelen der Überlebenden so tief hineingefressen hatte, dass er zwar vorbei, aber längst nicht abgeschlossen war.“
Besonders bewegend war der persönliche Rückblick von Marita Mecklenbrauck, die im Februar 1945 geboren wurde. Sie schilderte lebendig, wie ihre Familie die letzten Kriegswochen erlebte und um das Überleben des Säuglings kämpfte – ein Zeugnis, das den Zuhörenden die Schrecken des Krieges auf persönliche Weise vor Augen führte.
Einen bedeutenden Beitrag zur Veranstaltung leisteten die EF-Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums. Emilie Beisenherz, Antje Bröker und Colin Wittwer rezitierten gemeinsam mit Inge Reiners-Woch, Jürgen Sprave und Irena Ufnalski zentrale Passagen aus der Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, die dieser zum 40. Jahrestag des Kriegsendes gehalten hatte. Seine klare und eindringliche Analyse der deutschen Schuld und der Folgen des Nationalsozialismus ist heute aktueller denn je.
Musikalisch wurde das Gedenken von Melissa Niemann vom Musikkarussell sowie Markus Böse begleitet und berührend umrahmt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Bündnis 8. Mai“, bestehend aus dem Arbeitskreis Erinnerungskultur, dem Gemeindearchiv und engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Bönen.
Colin Wittwer, Antje Bröker und Emilie Beisenherz beteiligten sich als Vertreter:innen des MCG an der Gedenkveranstaltung.
Jürgen Sprave und Inge Reiners-Woch gestalteten zusammen mit den Schüler:innen den Vortrag der bedeutsamen Weizsäckerrede.
Gerade als „bunte“ und multikulturelle Schule sieht sich das MCG verpflichtet, die Erinnerung wachzuhalten. Die Geschichte des Nationalsozialismus mahnt alle, niemals Gleichgültigkeit gegenüber Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz zuzulassen.
Das MCG-Team bedankt sich herzlich bei Frau Reiners-Woch für ihr Engagement und die Zusammenarbeit! Ein großes Dankeschön richtet sich auch an Emilie Beisenherz, Antje Bröker und Colin Wittwer für ihre Mitwirkung! DANKE!