Eltern, Lehrer und Schüler wollen das Abitur nach neun Jahren/ Rechtsverbindliche Auskunft steht noch aus
BÖNEN
Kaum eine Schulangelegenheit bewegt Eltern zurzeit mehr als die Frage nach G8 oder G9. Die Landesregierung hat inzwischen den Weg frei gemacht für eine Rückkehr der Gymnasien in Nordrhein-Westfalen zum Abitur nach neun Jahren.
Allerdings können die Schulen auch die Entscheidung treffen, bei G8 zu bleiben. Erforderlich soll dafür ein entsprechender Beschluss der Schulkonferenz mit Zweidrittelmehrheit plus einer Stimme sein. Das Marie-Curie-Gymnasium will dies offensichtlich aber nicht, sondern zum Abitur nach neun Jahren zurückkehren.
Die Schulleitung kann allerdings noch keine rechtlich verbindliche Auskunft dazu zu geben, wie sich das Gymnasium positionieren wird, betont Schulleiter Dr. Peter Petrak.
Diese Entscheidung sei erst der nächsten Schulkonferenz im Schuljahr 2018/19 – also nach den Sommerferien – vorbehalten. Die Schulkonferenz, die sich aus Schülern,Eltern und Lehrern zusammensetzt, entscheidet dann auf der Grundlage des erst zu den Ferien vorliegenden Gesetzentwurfs.
Kurz vor den Anmeldeterminen für die weiterführenden Schulen möchten aber verständlicherweise viele Eltern von Viertklässlern wissen, wie sich die Gymnasien positionieren.
Die Schüler, die im kommenden Schuljahr auf ein Gymnasium wechseln, sind schließlich direkt von der möglichen Änderung betroffen. Mit dem Wechsel zu G9 zum Schuljahr 2019/20 soll das Abitur nach neun Jahren für die fünften und sechsten Klassen gelten. Das heißt, ab dem kommenden Schuljahr geht der neue fünfte Jahrgang neun Jahre in das Gymnasium (G9).
G9 ist für die Eltern am MCG die erste Wahl, wie die Schulpflegschaft laut Petrak ausdrücklich mitgeteilt hat.
Auch die Lehrkräfte stehen mehrheitlich positiv zur Leitentscheidung G9, berichtet der Schulleiter. Das Kollegium hätte unter dem Titel „Unverbindliche Vorabeinschätzung zu G8/G9“ ein Meinungsbild erstellen lassen. An der anonymen Befragung hätten zwei Drittel der Lehrer teilgenommen. Sie stimmten demnach dafür, dass das MCG der Leitentscheidung G9 folgen sollte.
Lediglich eine Gegenstimme gab es, außerdem eine Enthaltung.
Und schließlich wurden die Schüler gefragt. Die Schülervertretung hat sich dabei eindeutig für G9 ausgesprochen. Damit ist eine aktive Bewerbung um G8 am Bönener Gymnasium ausgeschlossen. Solch ein Antrag wäre nämlich durch die Schulkonferenz an die Landesregierung zu stellen und muss mit einer besonders qualifizierten Mehrheit beschlossen werden.
Die Zweidrittelmehrheit plus einer Stimme soll sicherstellen, dass wegen der Drittelgleichheit (sechs Elternvertreter, sechs Schülervertreter, sechs Lehrervertreter) in dem Gremium keine Gruppe komplett überstimmt werden kann. WA