Der Antisemitismus ist in unserer Gesellschaft erschreckend präsent. Regelmäßig kommt es zu Beleidigungen gegenüber und Angriffen auf Menschen jüdischen Glaubens, die dazu führen, dass jüdisches Leben in Deutschland weiterhin gefährdet ist. Die Fallzahlen der Übergriffe steigen, eine beleidigende, antisemitische Sprachwahl scheint teilweise geradezu zum „Umgangston“ zu gehören und die Hemmschwelle, physische Gewalt anzuwenden, sinkt. Noch nicht einmal 100 Jahre ist es her, dass in Deutschland in einem nie zuvor dagewesenen Ausmaße Menschen allein aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses millionenfach maschinell vernichtet worden sind. Das Marie-Curie-Gymnasium versteht sich als Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage – Toleranz, gegenseitiger Respekt und die Achtung des Anderen sind grundlegende Überzeugungen unserer Schulgemeinschaft.
In den vergangenen Jahren haben Schülergruppen und Kurse das Gedenken in Bönen persönlich mitgestaltet – leider ist aufgrund der Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen ein solches Gedenken vor Ort in diesem Jahr nicht möglich. In den Geschichtskursen der Oberstufe findet daher heute ein besonderer Projektunterricht statt: Lehrer*innen und Schüler*innen gedenken dabei am heutigen Tag all der in der Zeit des Nationalsozialismus zerstörten und vernichteten jüdischen Leben – in der Gemeinde Bönen ebenso wie deutschland- und europaweit.
Am 9. November 1938 kam es im ganzen Land zu organisierten antisemitischen Angriffen: Synagogen wurden in Brand gesetzt, jüdische Einrichtungen, Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört und geplündert. Rund 30.000 Jüdinnen und Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt. Die Pogrome markierten einen gewalttätigen Übergang zu der systematischen Verfolgung von jüdischen Menschen in Deutschland, die in der Shoah, der grausamen Vernichtung von 6 Millionen Jüdinnen und Juden, mündete.
>>Wir gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen.<<
Das Marie-Curie-Gymnasium bekennt sich zu der Verantwortung, gegen jede Form von Antisemitismus, Ausgrenzung und Verfolgung vehement einzutreten.