Erinnerndes Gedenken – Gegen das Vergessen: Schüler:innen der Q1 reinigten anlässlich des Pogrom-Gedenktages die Stolpersteinen in Bönen

09.11.2022


Erinnerndes Gedenken – Gegen das Vergessen: Schüler:innen der Q1 reinigten anlässlich des Pogrom-Gedenktages die Stolpersteinen in Bönen
Der Leistungskurs der Q1 an der Stolperschwelle zum Gedenken an die Zwangsarbeiter vor dem Förderturm.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“ (Martin Niemöller)

 

Mit diesen bekannten Zeilen des von den Nazis inhaftierten Pfarrers Martin Niemöller beendeten Schüler:innen des Leistungskurses Geschichte der Q1 das Gedenken am letzten Stolperstein beim Gedenkrundgang. Zusammen mit ihrem Kurslehrer Michael Heimann fand in den Schulstunden zuvor eine intensive Beschäftigung mit den Geschehnissen der Reichspogromnacht 1938 und der aktuellen Erinnerungskultur statt – und auch mit den immer weiter zunehmenden antisemitischen Ausschreitungen der deutschen Gegenwart.

Vor diesem Hintergrund war es dem Kurs ein besonderes Anliegen stellvertretend für die Schulgemeinschaft das diesjährige Gedenken zusammen mit Mitgliedern des Arbeitskreises Erinnerungskultur der Bürgerstiftung Bönen zu gestalten. Alle in der Gemeinde verlegten Stolpersteine wurden in bewusster Erinnerung an die jüdischen Mitbürger:innen Bönens gereinigt. Frau Gnad legte für den AEK Blumen nieder und die Schüler:innen trugen Gedichte und literarische Texte vor. An jedem Stolperstein wurden zudem die biografischen Daten der ehemals in der Gemeinde Bönen lebenden jüdischen Mitbürger:innen vorgelesen.

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Am Gedenkort Förderturm informierte Herr Sprave über die Zeit der Zwangsarbeit auf der ehemaligen Zeche – eine Zeit, in der Menschen jegliche Würde genommen, in der Menschen gebrochen und vernichtet wurden – eine Zeit des unsagbaren Leides. „Nie wieder!“ – so lautete der dringliche Wunsch der Schüler:innen zum Abschluss – ein „Nie wieder!“, für das der Kurs und die Schulgemeinschaft eintreten und das sehr engagiert verteidigt werden will.

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Stand vom 10. November 2022, um 21:22 Uhr.