Ein sehr nachdenklich machender Film zum 09. November – Der Geschichts-LK wendet sich gegen das Vergessen

09.11.2022


Ein sehr nachdenklich machender Film zum 09. November – Der Geschichts-LK wendet sich gegen das Vergessen
Private Aufnahme eines zerstörten jüdischen Geschäftes nach der Reichspogromnacht in Magdeburg. (Quelle: Von Bundesarchiv, Bild 146-1979-046-23 / CC-BY-SA 3.0)

Angesichts des 09. Novembers und des Gedenkens an die Reichspogromnacht waren sich die Schüler:innen im Geschichtsleistungskurs der Q2 rasch einig: „Wir wollen das Thema NS-Zeit und Judenverfolgung nicht „nur“ als schulisches Pflichtthema abhandeln – wir wollen bewusst erinnern, damit in Zeiten zunehmenden Antisemitismus die Menschen wach bleiben!“ Nie wieder solle so ein Pogrom, die Verfolgung und Ermordung von Menschen aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses, in Deutschland möglich sein …traurig genug, dass verbale und körperliche Angriffe und antisemitische Hetze im Jahr 2022 scheinbar wieder mehr und mehr zu täglichen Erfahrungen jüdischer Menschen werden.

Kurslehrer Jan Gronwald schuf in Absprache mit dem Kurs die Rahmenbedingungen – dann legten die Schüler:innen engagiert los. Ein Produkt der Erinnerung sollte entstehen, das öffentlich im Schulfoyer am 09. November von jedermann zu besuchen sein sollte, ein Produkt, an dem man stehenbleibt und nicht vorbeigeht.  Der Kurs entschied sich für einen Kurzfilm, der als Loop gezeigt werden sollte – eine Entscheidung im Wissen um die Sehgewohnheiten der  Mitschüler:innen und das sonst rasche Durcheilen des Foyers im Alltagsgetümmel.

„Schüler:innen allen Jahrgangsstufen sollten an unserem Film stehenbleiben, sich interessieren, zumindest reagieren – nicht einfach in die Pause rennen. Wir haben uns einen filmischen Stolperstein vorgestellt. Nur dann kommt man doch ins Denken, ins Gespräch, reflektiert… Bei der Erstellung des Films war es uns besonders wichtig, die Bedeutung dieser Nacht herauszustellen und den Film eben für die verschiedenen Altersklassen zugänglich zu machen. Von zentraler Bedeutung waren für uns die Schicksale der Opfer, aber auch die Ansichten der Täter erschienen uns nennenswert. So teilten wir uns in Gruppen auf und arbeiteten in mehreren Stunden daran, Informationen zu Taten, Tätern und Opfern zu sammeln. Auch Bildmaterial und Musik kamen dazu und wir machten uns an die technische Umsetzung. Ein besonderes Augenmerk legten wir dabei auf die Erlebnisse und Tagebucheinträge von Betroffenen, die ihr Leid eindrucksvoll schilderten. Und schließlich hatten wir es geschafft, schauten uns unser Werk gemeinsam an und stellten es allen anderen Schülern und Schülerinnen zur Verfügung – als unser filmischer Stolperstein: Erinnern gegen das Vergessen!“

Stand vom 9. November 2022, um 18:33 Uhr.