Bönener Persönlichkeiten stehen als Skulpturen in der Fußgängerzone
BÖNEN Der Ball unter dem Fuß des ehemaligen Bundesliga- Spielers Peter Peschel sieht aus, als flöge er im nächsten Moment im hohen Bogen durch die Fußgängerzone. Ringer Uwe Manz kann seinen Doppelgänger hingegen fast aus dem Wohnzimmer betrachten – zumindest wenn die Sträucher am Gemeindeteich im Herbst ihr Laub verloren haben. Elf bekannte Bönener stehen seit Montag in der Gemeindemitte. Sie sind das Ergebnis eines Kunstprojektes des Marie-Curie-Gymnasiums zum 50. Geburtstag der Gemeinde. Die Idee zu dem ungewöhnlichen „Schmuck“ hatte Caroline Schrandt aus dem Bönener Kulturbüro (unsere Zeitung berichtete). Selbst begeisterte Malerin gefielen ihr die fast lebensgroßen Porträts, die der Hammer Künstler Osman Bol anfertigt, besonders gut. Bol hat zudem bereits mehrfach mit Schülern des Bönener Gymnasiums gearbeitet und dabei tolle Projekte auf die Beine gestellt. Statt einer Nobelpreisträgerin – Marie Curie schmückt zum Beispiel eine Wand des Schulgebäudes – oder anderen Berühmtheiten sollten es zum Jubiläum nun Doppelgänger von Menschen sein, die in der Gemeinde aktiv und bekannt sind. Ausgewählt wurden der Vorsitzende der Bönener Landwirte, Christian Möllmann, der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins Zeche Königsborn III/IV, Günter Wagner, und sein Nachfolger Herbert Jüttner. Außerdem der Musikkarussell-Dozent und Geigenbauer Hartmut Hegewald, die Künstlerin Kerstin Donkervoort, die beiden erfolgreichen Sportler Peter Peschel und Uwe Manz, Feuerwehrfrau Sabine Rudolf, der katholische Pfarrer Benno Heimbrodt sowie sein evangelischer Kollege Thomas Melloh und schließlich der inzwischen verstorbene Gerd Olbrich, auch vom Förderverein Zeche Königsborn. All diese Persönlichkeiten wurden in für sie typischer Kleidung und mit passenden Accessoires fotografiert, ihre Abbildungen dann in akribischer Kleinarbeit von 25 Gymnasiasten und Kunstlehrerin Jana Scheffler mit Acrylfarbe auf Spanplatten übertragen. Dabei versuchten die jungen Künstler möglichst auf jedes noch so winzige Detail wie Sommersprossen, Locken und Lachfältchen zu achten. Mit einer dicken Schicht Bootslack wurden die Figuren anschließend wetterfest gemacht und von Mitarbeitern des Bauhofes jetzt auf Metallstangen gestellt und befestigt. Die Kosten in Höhe von 2500 Euro für das Material und das Künstlerhonorar hat die Sparkasse Bergkamen-Bönen übernommen. Während sich unter anderem die Sponsoren am Montag von Bürgermeister Stephan Rotering, Caroline Schrandt und den beteiligten Künstlern durch die „Ausstellung“ führen ließen, fehlten bis auf Herbert Jüttner die „Originale“. Die Gemeinde hatte die Modelle nicht eingeladen, was nicht nur Osman Bol sehr bedauerte. Herbert Jüttner fand sein zweites Ich zumindest aber „hübsch und natürlich“. „Ich sehe genauso aus, wie die Besucher mich auch sehen, wenn sie in den Förderturm kommen“, lobte er die Arbeit der MCG-Schüler. pin
Original und Fälschung: Greta Gerdes und Laura Kwasny schufen Herbert Jüttners zweites Ich.