311 Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums Bönen waren zwei Tage vor der offiziellen Europawahl aufgerufen, ihre Stimme bei der Juniorwahl abzugeben. So durften alle Schülerinnen und Schüler von Klasse 7 bis zur Qualifikationsphase mitmachen, selbst dann, wenn sie für die offizielle Europawahl nicht wahlberechtigt gewesen wären. Bei der Juniorwahl geht es um ein realitätsnahes Demokratieprojekt, an dem bundesweit mehr als 5500 Schulen teilgenommen haben. Vor dem eigentlichen Wahlakt lernten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld im Politik- oder Geschichtsunterricht die Europäische Union kennen und inwieweit die EU in den Alltag der Menschen eingreift. Neben der Bedeutung der Europawahl kam unter anderem auch der Wahl-o-Mat zum Einsatz, darüber hinaus lernten die Schülerinnen und Schüler Abgeordnete kennen und analysierten Wahlplakate sowie Wahlwerbespots.
Das Projekt wurde durch Sozialwissenschaften-Lehrer Stefan Holz und den SoWi-Leistungskurs der Q1 vorbereitet und durchgeführt. So erhielten alle Schülerinnen und Schüler im Vorfeld eine Wahlbenachrichtigung, mit welcher sie dann an der Wahl teilnehmen konnten. Im Mogelpalast, dem Wahllokal für diesen Tag, konnte dann die Stimme abgegeben werden, nachdem der besonders lange Stimmzettel mit den 34 aufgeführten Parteien ausgehändigt worden war. Auch Wahlkabinen sowie eine Wahlurne gehörten zu einer realitätsnahen Wahl dazu.
Die meisten der Wahlberechtigten nutzten ihr Stimmrecht, so lag die Wahlbeteiligung bei 81,03 Prozent.
Die meisten Stimmen fielen auf die SPD mit 17,5%, die CDU landete knapp dahinter mit 16,7% der Stimmen, die AfD belegte mit 14,7% den dritten Platz aller abgegebenen Stimmen. An vierter Stelle folgten die Grünen mit 7,1%. Die FDP kam mit 6,3% auf den fünften Platz, gefolgt von der Erdogan-nahe Partei DAVA mit 5,2%. Volt erzielte 4,8% der Stimmen, die neu gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte 3,2%. Die Sonstigen erhielten zusammen 18,9%. Unter der Bezeichnung `Sonstige´ tummeln sich zahlreiche Parteien, die 3% oder weniger erreichten, z.B. die Tierschutzpartei, die Piraten, Freie Wähler, die Basis, die Partei oder die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung.
Übrigens: Eine 5%-Hürde oder eine andere Sperrklausel gibt es im Gegensatz zur Bundestagswahl bei der Europawahl nicht.
Und wie fühlt es sich an, zu wählen? Diese Erfahrung machten 252 Schülerinnen und Schüler des MCG mit der Juniorwahl zur Europawahl. Wer diese Art der politischen Partizipation mitgemacht und daran Gefallen gefunden hat bzw. wer diese Erfahrung auch einmal sammeln möchte, muss nicht allzu lange warten: Die nächste Juniorwahl findet 2025 statt, dann wird in Deutschland der Bundestag gewählt.