Die Zeit des Nationalsozialismus ist nicht nur ein Kapitel im Geschichtsbuch – sie ist in ihrem menschenverachtenden Geist, der immer noch in seinen hasserfüllten und antisemitischen Ausformungen die Gegenwart bestimmt, ein leider sehr lebendiges Erbe der Vergangenheit. Dass auch am eigenen Wohnort diese Vergangenheit konkret zu fassen ist, es sich bei den Ausgegrenzten und Verfolgten um reale Menschen wie Du und ich aus der Bönener Nachbarschaft handelte, wurde den Schüler:innen und Schülern der Klasse 10c in der ersten Novemberwoche noch einmal deutlich bewusst. Gemeinsam mit Gerda Gnad und den Mitgliedern des Arbeitskreises Erinnerungskultur der Bürgerstiftung Bönen hatten sie sich auf den Weg gemacht, um anlässlich der Pogromnacht vom 09. auf den 10. November, die in Bönen verlegten Stolpersteine zu reinigen und an ihnen der Bönener Opfer des NS-Terrors zu gedenken. Mit dem Verlesen der Biografien zu den auf den Stolpersteinen eingravierten Namen holten die engagierten Jugendlichen diese Menschen in die bewusste Erinnerung zurück und machten zugleich deutlich, dass niemals vergessen werden darf, will man die Zukunft als von demokratischen und freiheitlichen Werten getragenen und die Menschenwürde jedes Einzelnen achtenden Ort gestalten. Nie waren und sind seit dem Untergang der Nazi-Diktatur diese Werte mehr gefährdet gewesen als in unserer Gegenwart. So hielten die Schülerinnen und Schüler des MCG bewusst inne, entzündeten Kerzen und legten Rosen nieder, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Die Schulgemeinde des MCG gedenkt der Opfer des NS-Regimes.