Big Ben schnell noch geradegerückt, dann kann es losgehen: Die Klasse 7b des Marie-Curie-Gymnasiums Bönen öffnet die Tore in eine andere Welt. Eltern, die zu der Präsentation eingeladen wurden, staunen nicht schlecht, stehen sie doch plötzlich mitten in London. Die Themse scheint auf einmal näher als die Ruhr – und das mitten in Bönen.
Was ist geschehen? In einem mehrwöchigen Englischprojekt hat sich jeder Siebtklässler zum Experten für eine Sehenswürdigkeit der britischen Hauptstadt erklärt. „Ob Tower Bridge oder London Eye, jeder konnte sich einen Aspekt Londons aussuchen, der ihn interessiert“, erklärt Karsten Brill, Englischlehrer der 7b. Die Aufgabe war es dann, möglichst viele Informationen über die jeweilige Attraktion zu sammeln, diese zu sichten, zu sortieren und visuell aufzubereiten. Die Schülerinnen und Schüler erstellten in mühevoller Arbeit Poster, Informationsblätter und sogar Modelle zu ihren Themen. So kann man z.B. den Tower und Big Ben als Pappbauten oder die Tower Bridge und das Wembley Stadion als 3D-Puzzle bewundern – selbst die Kronjuwelen glitzerten im Klassenraum in Bönen.
Aber das ist noch nicht alles, denn die Schülerinnen und Schüler müssen ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit auch präsentieren. Dazu hat sich der Klassenraum in einen Markt mit vielen verschiedenen Ständen verwandelt, an denen man sich informieren kann. Auf diese Weise hält jeder Schüler seinen Vortrag mehrere Male und regiert immer wieder auf andere Fragen, weil ständig neue interessierte Zuhörer zu jedem Stand kommen. Natürlich sind einige Schüler anfangs durchaus ein bisschen aufgeregt, schließlich müssen die Präsentationen auf Englisch gehalten werden. „Nach dem zweiten oder dritten Mal geht das aber echt locker“, stellt Schüler Fatih cool fest und rät den Zuschauern keck, was man sich in London ansehen sollte.
Auch andere Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums glänzen mit ihrem Wissen. Bei Özge, Sara und Zeren kann man sich die neuesten Shopping-Tipps holen. „In der Oxford Street ist alles sehr teuer, aber im Camden Lock kann man noch Schnäppchen finden“, wissen sie zu berichten. Am Stand nebenan wiederum informieren gleich mehrere Jungen über alle sportlichen Aspekte der Weltmetropole. Ob Fußballvereine wie Tottenham oder das Wembley Stadion – nichts ist ihnen fremd und zu allem können sie mit flotten Zahlen aufwarten.
„Mister“ Brill ist auch voll des Lobes: „Ich bin sehr stolz auf meine Schüler, das machen sie wirklich hervorragend. Außerdem bekommt man richtig Lust auf einen London-Trip“, ergänzt er schmunzelnd. Und wie finden die Schüler das Projekt? „Hoffentlich machen wir das bald mal wieder“, strahlen die Gymnasiasten.
Als nächstes Thema steht ein bilinguales Erdkundeprojekt zu Klimazonen an. Daraus wird sich einiges machen lassen.
