Am Montagabend war es endlich soweit: Der Literaturkurs der Q1 durfte sein Stück rund um eine wahrhaft chaotische Chaos-WG präsentieren. Gegen 18:30 Uhr füllte sich die Aula zusehends; viele Eltern, Schüler:innen, Freunde, Lehrer:innen und Theaterbegeisterte strömten herein und wurden nicht enttäuscht. Das Literaturteam hatte über Monate das Skript erarbeitet und die Texte gelernt. Um 19 Uhr konnten die Kursteilnehmer:innen endlich das Ergebnis ihrer Probenarbeit vor dem gespannten Publikum aufführen.
Ihr Produkt: „Die Chaos-WG“ – eine wahrhaft chaotische Lebensgemeinschaft, bestehend aus skurrilen Charakteren. Mittendrin Hausherr Egon Hoppegarten, ein gemütlicher älterer Herr, der das Chaos regelmäßig noch auf die Spitze trieb. Und das bei den sowieso schon verdächtig illegalen Geschäften mit Rauchwaren und besonderen Cookies. Da träumte sich die eine oder andere WG-Figur gerne mal mit den Taschen voller Geld weit weg…
„Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass du im Lotto gewinnst, bei einer Chance von 0,0001%“, so die neunmalkluge Clementina zur Zimmernachbarin Vicky. Dass sie alles in statistischer Form betrachtete, war den Zuschauenden rasch klar – der Running-Gag erzeugte viel Gelächter und forderte die anderen Mitbewohnerinnen heraus: „Klugscheißgelaber“, wie es Vicky bezeichnete. Vicky? In drei Worten: temperamentvoll, mutig und selbstbewusst. Würde Vicky die WG nicht sauber halten, täte es niemand. Vor allem nervig fand sie wiederum Julias Angewohnheit, alles herumliegen zu lassen; und wenn Julia dann noch dreimal am Tag badete und die Heizung anließ, dann konnte man wohl nicht mehr von umweltbewusstem Verhalten reden, oder? Was wäre die WG also ohne Tanja? Denn diese hatte selbst beim Waffenkauf daran gedacht, dass so eine Pistole ökologisch recyclebar sein musste. Und gehörte die Jacke aus Polyester der bedauerlicherweise zu entsorgenden Leiche nicht in die gelbe Tonne? Doch wohl auf gar keine Fall in den Biomüll! Ohne Tanja gäbe es auch keine guten Haschkekse – das dachte sich wohl zumindest Opa Egon, der die WG regelmäßig mit seinem sägenden Schnarchen an den Rand der nervlichen Belastung brachte. Und dann noch seine Hörprobleme…
Neben der Chaos-WG gab es noch Valentina und Klaus, Amateurgangster wie aus dem Bilderbuch! Beide brachten das sorgfältig austarierte Chaosgefüge der Gruppe zum Kippen. Dabei wollten sie doch ursprünglich nur den korrupten Multimilliardär Trumpen überfallen… schade nur, dass die Adresse nicht stimmte.
Detlef Trumpen? Ein reicher Milliardär, der einigen Figuren des Stücks böse und gemein auf die Zehen getreten war – sei es Julia, der eigenen Tochter, oder Klaus, dessen Überstunden er nicht bezahlen wollte – ein Fiesling eben.
Dumm nur, dass zu dem misslungenen Überfall auch noch besagte Leiche kam. Was musste Opa Egon aber auch blöderweise an Tanjas Revolver geraten? Wo es doch eh zu wenig Pizzaboten gibt. Das Chaos geriet unaufhaltsam ins Rollen, sodass Kommissar Charles Paddington und sein Kollege und „best buddy“ Harry davon Wind bekamen und mit der Erstürmung der WG drohten. Andererseits… mit Charlie und seiner supergenauen Genauigkeit und dem lässig-coolen Harry an der Seite konnte das gewinnbringende Beseitigen des Chaos doch kein wirkliches Problem bleiben, oder?
Der Kurs zumindest hatte einen Riesenspaß, dieses Chaos in einem `Happy End´ aufzulösen. Und dass dabei sogar ehemalige Literaturkursmitglieder und freiwillig Engagierte mit viel Energie mitwirkten, ließ im goldenen Konfetti-Regen am Ende alle gemeinsam feiern. Ein Hoch auf das Chaos!
Julia Hahn (Q1)