Mit dem Reinigen der Stolpersteine gegen das Vergessen arbeiten
Anlässlich des bundesweiten Gedenkens an die Verfolgten und Opfer der Reichspogromnacht 1938 reinigten Schüler:innen der Klasse 10b zusammen mit Vertreter:innen des Arbeitskreises Erinnerungskultur die acht Stolpersteine in Bönens Stadtmitte. Gemeinsam erinnerten sie an alle Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und setzten ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen. Dass Antisemitismus deutlich auf dem Vormarsch und in unserer Gesellschaft sehr lebendig ist, ist eine zutiefst erschreckende Bestandaufnahme unserer Gegenwart. Dieses Wissen machte die symbolische Geste der Reinigung der Stolpersteine und das Niederlegen von weißen Rosen umso wichtiger.
Das bewusste Aufsuchen der Stolpersteine findet in Kooperation mit dem Arbeitskreis Erinnerungskultur der Bürgerstiftung Förderturm Bönen jedes Jahr statt. Die vom Künstler Gunter Demnig nach und nach verlegten Stolpersteine befinden sich in der Fußgängerzone, vor der Ditib-Moschee sowie an der Zechenstraße.
Die Schüler:innen der 10b hatten sich vor der Begehung intensiv mit der NS-Zeit auseinandergesetzt und die Biografien der Menschen hinter den Stolpersteinen gemeinsam mit ihrer Lehrerin Kerstin Winkelmann erarbeitet. Begleitend zum Reinigen der Steine schilderten sie nun vor Ort kurz die wichtigsten Stationen der Opfer. Gerda Gnad, engagierte Mitwirkende im Arbeitskreis Erinnerungskultur, betonte abschließend noch einmal, wie wichtig angesichts der aktuellen und von Krisen dominierten Zeit das Wachhalten der Erinnerung an die menschenverachtende Barbarei des Nationalsozialismus ist – ohne sie kann es keine menschenwürdig gestaltete Zukunft geben.